Wie werde ich Zauberer?
Berufsbild Zauberer
Nach Auftritten stellen vor allen Dingen junge Leute häufiger mal die Frage: Wie wird man eigentlich Zauberer? Die Antwort darauf ist sehr leicht und auch sehr schwer, denn: Anders als bei vielen anderen Berufsbildern handelt es sich beim Zauberer nicht um einen sogenannten „Ausbildungsberuf“. Es gibt kein Berufsprofil seitens der IHK oder HWK, es braucht auch keinen Studiengang. Simpel gesagt: Du möchtest Dich Zauberer nennen? Nur zu, nichts und niemand hindert Dich daran. Der Begriff ist nicht geschützt. Das sorgt dafür, dass sich jeder, der sich mit der Zauberkunst beschäftigt, Zauberer nennen darf – unabhängig davon, wie groß sein Können ist.
Wenn Du Zauberer werden möchtest, dann informiere Dich vielleicht erst einmal darüber, wie breit gefächert die Zauberkunst ist (Kartenzauberei, Großillusionen, Manipulationen etc.). Besuche zahlreiche Veranstaltungen und lies Bücher! Für einen ersten Einblick gibt es z.B. die Zauberbücher aus der „Dummies“-Serie. Übrigens: Du hast bisher keine Vorliebe für Englisch als Fremdsprache? Dann fang heute damit an, denn ein Großteil der Fachliteratur ist in englischer Sprache.
Ein anderer guter Tipp: Such Kontakt zu Gleichgesinnten. Einen guten Einstieg in die Zauberei ermöglichen Dir zum Beispiel die Ortszirkel des Magischen Zirkels von Deutschland. Such einfach mal bei Tante Google nach dem nächstgelegenen Ortszirkel. Häufig werden dort auch Anwärterkreise etc. angeboten, so dass Du ganz unverbindlich erste Schritte in die Zauberkunst wagen kannst. Auch Zauberschulen sind ein guter erster Schritt, allerdings: Informiere Dich hier gut, zu welcher Zauberschule Du gehst, denn wie so oft im Leben gibt es „solche“ und „solche“. Als letzter Tipp: In einigen deutschen Städten gibt es sogenannte „Zaubersalons“, die einmal monatlich stattfinden. Hier siehst Du teils tolle Programme und triffst Gleichgesinnte.
Das Rüstzeug eines Zauberers
Wenn Dir Hausaufgaben etc. nie besonders gut gefallen haben, dann habe ich jetzt eine richtig schlechte Nachricht für Dich, denn: Eines der wichtigsten Dinge, die ein Zauberer mitbringen muss, ist Selbstdisziplin. Wie eingangs schon gesagt: Du machst keine offizielle Ausbildung, die in Lehrpläne und Unterrichtseinheiten gepresst ist, sondern bist weitestgehend autodidakt. Du lernst eigenverantwortlich, aus eigenem Antrieb und mit eigener Zeiteinteilung. Das klingt gut? Finde ich auch. Ich kenne allerdings auch viele Menschen, die genau daran gescheitert sind, denn: Genau dieses hohe Maß an Selbstbestimmung benötigt, damit es zum Ziel führt, auch ein hohes Maß an Selbstdisziplin. Und Du kannst Dir ganz sicher sein: Auf jedem Weg, auch auf dem Weg zum Zauberer, warten zahlreiche Stolpersteine. Auch hier bedarf es der Selbstdisziplin, um sich wieder motivieren zu können.
Im Endeffekt beginnt der Weg zum Zauberer mit „üben, üben, üben“. Nach der ersten Orientierung, welche Art von Zauberei Du betreiben möchtest, packst Du Dir das benötigte Handwerkszeug drauf. Auch hier ist der Austausch in der Gruppe hilfreich.
Ein weiterer Pfeil im Köcher des Rüstzeugs ist Extrovertiertheit oder auch der Spaß im Umgang mit Menschen. Wenn Du in der Kartenkunst 1000 spannende Griffe beherrschst, diese aber nicht mit Spaß und guter Laune an andere Menschen vermitteln kannst, wirst Du es als Zauberkünstler schwer haben, denn: Ein Zauberer ist immer noch ein Unterhaltungskünstler. Wichtig: Es geht nicht darum, unter den Zuschauern laufend neue Freunde zu finden. Es geht darum, dass Du offen auf Deine Zuschauer zugehst und diesen eine gute Zeit verschaffen möchtest.
Das war’s? Jetzt bin ich Zauberer?
Klare Antwort: Nein! Jetzt kannst Du vielleicht die eine oder andere Tricktechnik. Zauberkunst fängt dann an, wenn Du diese „Tricks“ im Rahmen eigener Präsentationen an Dein Publikum weitergeben kannst und es damit begeisterst.
Inspirationen für eigene Präsentationen „lauern“ überall auf Dich. Ich selber werde oft in Alltagssituationen zu neuen Gedanken und Texten inspiriert. Halte einfach Augen und Ohren offen. Ein spannendes Werbeplakat gesehen? Eine gute Rede gehört? In einem neuen Land neue Eindrücke gesammelt? Das Leben ist bunt und vielfältig. Gehe neue Wege und traue Dich Dinge. Gerade, wenn Du denkst: Das habe ich bisher noch nicht in der Zauberkunst gesehen … dann geh weiter in die Richtung. Dein Publikum merkt, wenn Du eigene Ideen hast, hinter denen Du auch zu 100% stehst.
Die Grenzen werden hierbei nur durch Deine Phantasie gesetzt.
Wenn Du diese ersten Ideen umsetzt, dann wirst Du hoffentlich schnell Deinen Weg in die Zauberkunst finden. Irgendwann mußt Du dann auch eine andere Entscheidung treffen: Mache ich das als Hobby, oder will ich als Profi durchstarten? Wenn Deine Antwort „Profi“ ist, dann kommen zahlreiche neue Anforderungen auf Dich zu … aber das ist das Thema eines anderen Beitrags in der Zukunft.